Herausforderungen weiblicher Führungskräfte: Tipps für Frauen auf ihrem Karriereweg

Frauen haben in der Arbeitswelt aufgeholt. Sie sind heute häufiger berufstätig als noch vor ein paar Jahrzehnten und ihre berufliche Qualifizierung ist auch deutlich besser als noch zu Zeiten unserer Großeltern. Und doch findet man kaum Frauen in den entscheidenden Positionen der Unternehmen.
Weibliche versus männliche Karrieren
Die Arbeitswelt von heute wird, zumindest in den obersten Führungsetagen großer Unternehmen vornehmlich von Männern dominiert.
Richten wir unseren Blick auf den deutschen Mittelstand, dann sind weibliche Führungskräfte in den obersten Führungsebenen meist Tochter, Ehefrau oder Gründerin und auch diese Damen sind nicht besonders weit verbreitet. Dabei ist das weibliche Potenzial so wichtig für unsere Arbeitswelt.
Die Gläserne Decke
Karrieren von Frauen stagnieren oder enden oft anders als die von ihren männlichen Kollegen. Über der Karriereleiter weiblicher Erfolgsgeschichten schwebt häufig ein unsichtbarer Schleier – die gläserne Decke. Damit sind Ursachen gemeint, die Frauen auf unsichtbare, aber eben sehr wirksame Weise an der beruflichen Karriere hindern.
Weniger Frauen in den Führungsetagen haben ihre Gründe
Warum Frauen auf Führungspositionen weniger anzutreffen sind, als ihre männlichen Kollegen, mag viele Gründe haben. Die Einstellung der Frauen sich eher für Familie statt für ihre Karriere zu entscheiden. Der Mangel auf dem Markt oder die unzureichende Qualifikation. Manchmal werden sie aber auch einfach schlichtweg nicht als mögliche Kandidatin in Betracht gezogen, trotz passender Kenntnisse.
Die gläserne Decke durchbrechen
Doch stellen wir uns mal vor, Frau würde tatsächlich die gläserne Decke durchbrechen und sich an den großen runden Tisch mit all den Männern setzen, was würde dann passieren? Würde diese Frau genauso ernst und wahrgenommen genommen werden wie ihre männlichen Kollegen?
Während einer männlichen Führungskraft Eigenschaften wie Durchsetzungskraft und Konfliktfähigkeit automatisch zugeschrieben werden, muss Frau sich erst mal beweisen.
Kinderplanung macht Frauen einen Strich durch ihre Karriere
Die gläserne Decke macht mancher Frau einen Strich durch die Rechnung und wenn es nicht die gläserne Decke ist, dann ist es die Kinderplanung.
Studien zeigen, dass Frauen in Führungspositionen die in den Lebensjahren der Familiengründung und Kinderbetreuung, also zwischen 30 und 49 Jahren sind, deutlich weniger Kinder haben als Frauen, die keiner Führungsposition nachgehen.
Ich habe schon öfters gehört, „wir würden ja gerne mehr Frauen in unseren Führungsetagen haben, aber es bewirbt sich ja keine“. Das mag auf der einen Seite richtig sein, aber auf der anderen Seite, bekommen Frauen auch nicht die Möglichkeiten aufgezeigt, welche ihnen nach ihrer Elternzeit bleibt.
Wie realistisch ist ein beruflicher Aufstieg nach der Elternzeit?
Der Wunsch nach Karriere hängt nämlich auch davon ab, für wie realistisch Frau den Aufstieg im Job hält. Wenn sie es sich nicht vorstellen kann Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen, wird Frau ihre eigenen Karrierepläne auch nicht so konsequent verfolgen.
Es ist ja bereits schon länger bekannt, dass Frauen auch Karriere machen möchten, nur die Kultur der Unternehmen hat sich bisher wenig geändert.
Bestehende und verfestigte Strukturen verhindern meist das Erklimmen der Karriereleiter und die Besetzung von Positionen auf der obersten Führungsebene erfolgt oft nur mit wenig Transparenz und keinem standardisierten Verfahren. Daneben können sich Führung in Teilzeit nur wenige Unternehmen vorstellen.
Fachkompetenz und Leistung werden überbewertet
Viele Frauen haben auf ihrem Karriereweg gelernt, dass Frau es nur dann nach oben schafft, wenn sie als Grundvoraussetzung eine hervorragende akademische Ausbildung vorweist, diverse Sprachen spricht und jede Menge fachliche Zusatzqualifikationen hat. Sie haben gelernt, dass sie sich zu hundert Prozent auf ihren Job konzentrieren müssen um wirklich gesehen zu werden und Anerkennung zu bekommen.
Oftmals gehen Frauen davon aus, dass sie deutlich mehr leisten müssen, als ein Mann mit gleicher Qualifikation um einen attraktiven Job mit hohem Gehalt, verantwortlichen Aufgaben und guten Aufstiegschancen zu bekommen. Diese Denkweise hilft dir jedoch nicht weiter. Zudem ist dies schlichtweg falsch!
Selbstmarketing bringt mehr als Leistungsstreben
Leistungsstreben ist zwar eine positive Eigenschaft von vielen Frauen, sie bringt allerdings die wenigsten an ihr Karriereziel. Während Frau hinter ihrem Schreibtisch fleißig ihre Projekte bearbeitet, ziehen die anderen an ihr vorbei.
Positives Selbstmarketing ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Karriere und ein wichtiger Baustein zum Aufstieg.
Denn beim Selbstmarketing geht es nicht um Fleiß sondern um die bewusste Betonung der eigenen Stärken, die nach außen sichtbar gemacht werden.
Die Vermarktung der eigenen Person ist unerlässlich für das berufliche Vorankommen
Selbstmarketing ist unerlässlich für das berufliche Vorankommen.
Es bedeutet, mutig zu sein, sich anderen gegenüber sichtbar zu machen und die eigenen Fähigkeiten und seine Persönlichkeit zu zeigen.
„Tue Gutes und rede darüber“ ist die Einstellung mit der Frau deutlich mehr erreicht als mit Fleiß. Doch damit können sich viele Frauen nicht identifizieren.
Eigenlob stinkt NICHT!
„Eigenlob stinkt“, diesen Satz haben viele Frauen spätestens in ihrer Schulzeit gelernt. Sie haben gelernt, dass die eigenen Erfolge nicht so hochgelobt werden dürfen. Bei der Karriereplanung hilft diese Einstellung allerdings wenig, denn da ist Eigen-PR angesagt.
Bescheidenheit hat im Job wenig zu suchen. Wir Frauen müssen aufhören uns selbst klein zu machen und anfangen uns in unserer vollen Größe zu zeigen.
Harter Führungsstil weiblicher Führungskräfte
Hat es Frau trotz aller Hindernisse dennoch in die (obere) Führungsebene geschafft, dann kommt es schon vor, dass sie ihre männlichen Kollegen in Gestik und Verhalten kopieren. Manche dieser Damen wirken dann recht streng, taff und unnahbar.
Wenn sich diese Frauen daran erinnern, waren sie vermutlich nicht immer so. Sie haben auf ihrem Weg gelernt, dass sie es nur mit Leistung, viel Disziplin und harter Arbeit bis nach oben schaffen.
Diese Frauen haben den Führungsstil ihren männlichen Kollegen kopiert und für Ihren Erfolg einen Teil ihrer weiblichen Energie gegen die männliche getauscht.
Maskulines versus weibliches Verhalten
Während das maskuline Vorgehen relativ kalkuliert und wettbewerbsorientiert ist, einer Logik und einem analytischen Verstand entspringt, ist die weibliche Energie sanft, kooperativ, einfühlsam und empfängnisbereit.
Die Eigenschaft der “Kooperation und des Einfühlens” ist eine ausgesprochen weibliche Qualität, die vielen Frauen in unserer erfolgsorientierten “Machergesellschaft” schwer fällt. Kämpfen wird oft mehr geschätzt als intuitive, weiche Fähigkeiten.
Weiblichkeit hat nichts mit Schwäche zu tun
Weiblichkeit wird im Business häufig mit Schwäche assoziiert. Um eine Chance in der männerdominierten Welt zu haben, begeben sich daher viele Führungsfrauen, in die männliche Energie um in der Leistungsgesellschaft mitzuschwimmen.
Aber gerade die weibliche Energie ist die, die besonders wichtig für unsere Geschäftswelt ist.
Wir brauchen im Business beides, sowohl die männliche als auch die weibliche Energie. Studien zeigen, dass gemischten Entscheidungsgremien zu deutlich besseren Ergebnissen führen.
Wir Frauen müssen daher wieder lernen, Dominanz abzugeben ohne uns klein zu machen.
Daher möchte ich alle Frauen die im Businessleben stehen, ermutigen, ihre weibliche Energie auch im Berufsleben zu leben. Denn Frauen können sowohl weiblich, weich, einfühlsam und dennoch erfolgreich sein!
Gesellschaft und Politik sind gefragt
Letztendlich ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das Verständnis von Mann und Frau in Führungspositionen zu überdenken. Dabei ist nicht nur das Reden gefordert, sondern das aktive Handeln.
Wir brauchen ein Verständnis dafür, dass Kindererziehung keine Frage des Geschlechts ist, sondern dass sie Mütter und Väter gleichermaßen betreffen.
Hierfür muss sowohl in der Politik, in den Unternehmen, als auch in den Familien selbst die Rollenvorbilder neu überdacht werden.
Alte Strukturen müssen durchbrochen werden
Strebt eine Frau eine Stellung in den obersten Führungsetagen an, dann stehen ihr nicht nur Vorurteile, sondern auch institutionelle Regelungen und festgefahrene Strukturen im Wege.
Frauen müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie auf ihrem Weg gegen Jahrzehnte lang gewachsene, bestehende Strukturen und Strategien zum Erhalt männlicher Macht durchsetzen müssen. Dennoch sind wir Frauen auf einem guten Weg und ich bin gespannt welche berufliche Zukunft auf uns wartet.
Tipps für Frauen auf Ihrem Karriereweg
Zum Schluss möchte ich jeder Frau, die ihren Karriereweg geht oder Karriere machen möchte, meine Erfahrungen, welche ich in der Businesswelt gemacht habe, weitergeben.
- Fähigkeiten zeigen: Zeige deine Fähigkeiten und mache diese auch anderen gegenüber sichtbar.
- Netzwerke: Bleibe in Kontakt mit wichtigen Personen. Baue dir ein Businessnetzwerk auf, das dich beruflich weiter bringt.
- Sich selbst treu bleiben: Gehe deinen Weg, der sich für dich richtig anfühlt.
- Authentizität: Sei authentisch und versuche keine Rolle zu spielen. Die Welt braucht dich genauso wie du bist.
- Setzte Grenzen: Sage klar was du willst. Dazu gehört auch die eigenen Grenzen zu setzten und Nein zu sagen.
- Erlaube dir nach Hilfe zu fragen: Viele Frauen möchten gerne alles alleine schaffen. Aber alleine kommst du nur selten so weit wie mit der Hilfe anderer. Erlaube dir nach Hilfe zu fragen und diese auch anzunehmen.
- Übernehme Verantwortung: In der Opferrolle oder in Selbstmitleid zu versinken bringt dich nicht weiter. Trage Verantwortung für dein Denken, Handeln und für deine Worte. (Lese hierzu gerne mein Artikel: Was Verantwortung übernehmen wirklich heißt)
- Denke lösungsorientiert: Es bringt nichts, über Probleme zu diskutieren, darin wirst du die Lösung nicht finden. Denke daher immer in Lösungen. Stelle dir Fragen mit „WIE“ anstatt mit „WARUM“.
- Bleibe gelassen: Viele Dinge sind einfach wie sie sind. Manche können wir nicht ändern. Versuche diese Dinge anzunehmen wie sie sind.
- Kämpfe nicht gegen Windmühlen: Versuche nicht gegen was anzukämpfen, das dir viel Energie raubt. Gehe mit etwas mehr Gelassenheit an deine Arbeit.
- Weibliche Energie: Bleibe deiner weiblichen Energie treu. Folge deiner Intuition, höre auf deinen Körper und zeige dich mit deiner Einfühlsamkeit und Sanftheit.
- Mentor und Vorbilder: Nicht jede Frau muss sich alleine durch den Dschungel der Businesswelt kämpfen. Es gibt viele positive Beispiele die sich erfolgreich in der Businesswelt behaupten, die als Vorbilder dienen können. Ein Mentor kann dir zudem helfen als Frau im Business erfolgreich zu sein.
Nun wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Karriereweg
Ich unterstütze dich
Vielleicht stehst du gerade an einem unzufriedenen Punkt in deiner Karriere. Möchtest du bewusst was ändern, dann fange an eine Entscheidung zu treffen. Als Beraterin und Coach unterstütze ich weibliche Fach- und Führungskräfte bei beruflichen Veränderungen. Hier geht´s zu meinem Dienstleistungsangebot.
Möchtest auch du deine Karriere weiter vorantreiben, dann nehme hier Kontakt zu mir auf. Ich unterstütze dich gerne dabei.
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